Dr. med. Panteli

Karpaltunnelsyndrom

In Höhe des Handgelenkes befindet sich der Karpaltunnel. Er wird durch die Handwurzelknochen und auf der Innenseite durch ein sehr festes derbes Band begrenzt, das Retinaculum flexorum. Durch den Karpaltunnel laufen die Beugesehnen der Finger und der Mittelnerv bzw. N. medianus, der für das Gefühl des Daumens, Zeige- und Mittelfingers und die Hälfte des Ringfingers verantwortlich ist. Ebenfalls ist er für die Kraft des Daumens zuständig, weil er die Daumenballen und einige kleine Handmuskeln versorgt.

Aufgrund verschiedener Ursachen können Schwellungen und die Vermehrung des Sehnengleitgewebes dazu führen, dass der Raum in dem Karpaltunnel zu klein wird und der Mittelnerv dadurch eingeengt wird. Durch diese Einengung können Gefühlsstörungen sowie Schwellungen und Schmerzen im Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger auftreten. Massieren, Kühlen und Schütteln der Hand können die Symptome lindern, aber am Ende steht der Kraftverlust des Daumens. Zu Anfang treten die Beschwerden in Schüben auf, die aber im fortschreitenden Verlauf immer anhaltender werden.

Eine neurologische Untersuchung bei der die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen wird und eine elektromyographische Untersuchung durchgeführt wird, kann objektive Messdaten für das Vorliegen einer Nervenschädigung geben. Eventuell kann eine zusätzliche Sonographie weitere Informationen liefern.

Wenn konservative Maßnahmen wie das Tragen einer nächtlichen Schiene oder Cortisoninjektionen erfolglos sind, kann eine operative Karpaltunnelspaltung durchgeführt werden. Dabei wird über einen Schnitt in der „Lebenslinie“ der Hohlhand das Dach des Karpaltunnels das vom Retinaculum flexorum gebildet wird dargestellt und in seiner gesamten Länge gespalten. Der Nerv so wie kleinere abgehende Äste können dabei optisch eingesehen werden. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber der geschlossenen (endoskopischen) Karpaltunnelspaltung. 

Durch das Durchtrennen des Bandes vergrößert sich der Raum im Karpaltunnel und der eingeengte Mittelnerv hat die Möglichkeit sich zu erholen.

Gut zu wissen
Dauer der Operation: 15 - 30 Min. Fit für die Arbeit: 3 - 4 Wochen
Klinikaufenthalt: Ambulant Sport: 6 Wochen
Gipsschiene: 1 Woche Anästhesie: Armbetäubung / Vollnarkose